Braun aus der Röhre
Wann wird das Solarium zum Problem?
Nicht ungefährlich: Bräunen im Solarium.
Zuviel Solariumsbenutzung kann zu Hautkrebs führen
So mancher geht regelmäßig ins Solarium, um sich nach einem langen Winter wieder Bräune auf die Haut zu zaubern. Und schön entspannend ist es im Solarium auch.
Aber so richtig gesund ist die Bräune nicht immer.
Zuviel Solariumsbenutzung kann zu Hautkrebs führen
Ob Sonne oder Solarium – die Wirkung ist dieselbe. Angenehme Bräune. Den Unterschied sieht man selten. Allerdings gibt es einen Unterschied. Einen entscheidenden.
Den sieht dann im schlimmsten Fall am Ende Rainer Rompel, Chefarzt der Kasseler Hautklinik: "Bei Solarien erhöht sich die UV-Belastung um ein Mehrfaches.
Wir wissen durch eine jüngst erschienene Studie der Weltgesundheitsorganisation, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Solariumsbenutzung und Hautkrebserkrankungen besteht."
Auch UVA-Strahlen sind nicht ungefährlich
Es gibt UVB und UVA-Strahlen. UVB sind die ultravioletten Strahlen, die nicht so tief in die Haut dringen und oberflächlich einen Sonnenbrand verursachen können.
Lange Zeit dachte man, UVA- Strahlen seien weniger gefährlich. Ein Irrglaube. Sie dringen tiefer in die Haut ein und können ebenfalls Hautkrebs verursachen.
Was natürlich nicht bedeutet, dass jedes Sonnenbad, beziehungsweise jeder Besuch der Sonnenbank zwangsläufig zur Erkrankung führt. Allerdings sieht der Hautarzt
ein höheres Risiko bei der künstlichen Sonne: "Solariumsbesucher gewöhnen sich schnell an eine gewisse Grundbräune, die sie auch langfristig halten wollen,
so dass sich die Risikofaktoren über einen längeren Zeitraum addieren. Heute sagt man, dass ein Solariumsbesuch nicht viel häufiger als alle zwei Wochen erfolgen soll."
Gesunde Bräunungs-Alternativen
In Maßen sind auch Sonne und Solarium grundsätzlich nicht gefährlich. Ganz im Gegenteil. Abgesehen vom Glücksgefühl des Sonnenanbeters gibt es auch nachweisbare
organische Vorteile. Nämlich die Bildung von Vitamin D in der Haut. Allerdings reicht es dafür schon aus, Hände und Gesicht in die Sonne zu halten.
Beispielsweise bei einem zehnminütigen Spaziergang unter blauem Himmel. Und wenn die Sonne nicht scheint und das Solarium nicht in Frage kommt,
gibt’s immer noch ein probates Mittelchen: "Selbstbräunungscremes wirken über den Mechanismus. Sie reagieren mit den Eiweißen der Haut
und führen zu einer bräunlichen bis gelblichen Pigmentierung. Wenn man das geschickt macht, ahmt das sehr gut eine natürliche Bräunung nach", so Dr. Rompel.
Medizinisch sind die Selbstbräuner unbedenklich. Allerdings sollte der Nutzer wissen, dass die Selbstbräunungscreme den Sonnenschutz nicht ersetzt.
Also, auch wer cremegebräunt in die Sonne geht, sollte das nicht zu lange tun.
Solarium erst ab 18?
Künftig sollen Kinder und Jugendliche nicht mehr ins Solarium dürfen. Wer ins Solarium möchte, der muss 18 Jahre oder älter sein - das sieht ein Gesetzentwurf
von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) vor, den das Bundeskabinett am 11. März verabschiedet hat. Der Grund für diesen Schritt ist der starke Anstieg
der Neuerkrankungen an Hautkrebs. Kinder und Jugendliche sollen so vor massiven Hautkrebs-Gefahren geschützt werden. Befürworter des Gesetzes argumentieren,
dass die Gesundheit vor einen braunen Teint gehe und Jugendliche oft nicht weit genug denken würden und später mit den Konsequenzen leben müssen.